Recruiter’s Life – oder: aus dem Leben eines Singles auf der Suche nach der großen Liebe

Recruiting-Life

Personalgewinnung ist komplexer geworden. Um professionell rekrutieren zu können, sind einige Voraussetzungen grundlegend wichtig. Dazu gehören sowohl fachliche wie auch bestimmte persönliche Eigenschaften der Recruiter:innen und darum geht es in unserem heutigen Artikel.

Die technischen Voraussetzungen des Recruitings

Um als Recruiter:in erfolgreich zu sein, bedarf es zumindest einer Recruiting-Basis-Lizenz für die gängigen und größten Business-Plattformen wie LinkedIn und XING. Zudem muss die Fähigkeit und Möglichkeit bestehen, über verschiedene Browser semantische Suchen individuell vorzunehmen und angereichert mit der eigenen Kreativität-Suchstrings zu entwickeln und auszuführen sowie für den weiteren Verlauf zur Kandidat:innen-Identifikation datensicher abzuspeichern.
Aber auch die besten Tools sind nur mäßig erfolgreich, wenn wir RecruiterInnen nicht über die richtigen Fähigkeiten und intrinsischen Motivationen verfügen, um die passenden Kandidat:innen für unsere Vakanzen zu begeistern.

Die persönlichen Voraussetzungen des Recruitings

Um Tools optimal bedienen und gleichzeitig die entstandenen Suchergebnisse professionell auswerten zu können, bedarf es zunächst digitaler Affinität und einer guten Portion Neugier der/des Recruiters:in.

Weiterhin sind Voraussetzungen eine sehr gute Selbstorganisation sowie die nötige Achtsamkeit bei der Weiterverarbeitung der Personendaten (DSGVO). Auch helfen die besten Suchergebnisse nicht, wenn sie nicht sauber und wieder auffindbar abgespeichert werden. Dies ist im Übrigen nicht nur für die eigene Arbeit wichtig, sondern auch für die Zusammenarbeit mit KollegInnen in Projekten.
Zur Selbstorganisation gehört methodische Kompetenz, z.B. ein stringenter Terminplan, wann Ansprachen erfolgen und Wiedervorlagen geplant werden.

Weitere wichtige Kompetenzen sind Kreativität, Empathie und eine gute Resilienz-Strategie.

Warum Kreativität?

Weil wir Recruiter:innen uns immer wieder in den Kern der zu besetzenden Aufgabe und den anzusprechenden KandidatInnen „hineindenken“ müssen, um deren/dessen „Nerv“ zu treffen!
Hier sind kreative Ideen gefragt, um die jeweils passende Ansprache zu entwickeln.

Warum Empathie?

Weil der Ton die Musik macht, achten wir auf die richtigen Umgangsformen, um die Ansprache und den weiteren Kontakt zur/zum Kandidat:in individuell und empathisch zu gestalten.

Warum Resilienz?

Resilient zu sein ist – last but not least – eine der wichtigsten Anforderungen an eine/n Recruiter:in!

Um in Bildern zu sprechen: Ein/e Recruiter:in ist wie ein Single auf der Suche nach der großen Liebe. Dabei geht sie/er 100-mal über Los und bekommt durchschnittlich nur 29 Antworten, davon 15 Körbe. (Social Recruiting und Active Sourcing, Universität Bamberg, 2019)
Das kann durchaus demotivierend wirken….

Recruiting Response Quote
Response-Qute, Univ. Bamberg, 2019 eigene Darstellung

Und wenn wir eine Abfuhr bekommen, die in den allermeisten Fällen höflich ist -aber manchmal auch ganz schön pampig sein kann-, müssen wir mit dieser Niederlage leben. Und hier kommt die persönliche Resilienz ins Spiel. Wir haben dazu unsere eigenen Strategien entwickelt und diese sind so individuell wie jede von uns. Wichtig ist dabei für uns zu wissen:

1. Im Recruiting sind Absagen generell normal
2. Absagen sind keine persönlichen Niederlagen
3. Absagen sind explizite Aufforderungen, aufzustehen und genau deshalb weiterzumachen
4. Zu viele Absagen sind manchmal ein Indikator dafür, dass der Arbeitsmarkt ZU angespannt ist und Alternativen (Ausbildung, Personalentwicklung) effektiver und nachhaltiger sind

Das Team stärkt den Geist

Ein gutes Recruiting-Team fängt solche Frustrationen ab, vermittelt Rat und Erfahrung oder wechselt auch einfach mal die Projekte untereinander.
Manchmal hilft auch die nötige Portion Humor, z.B. war uns nicht klar, dass Adele in ihrem vorherigen Leben Recruiterin war ????:

Fassen wir zusammen:
Ein/e Recruiter:in benötigt eine breite Facette von Fähigkeiten und Talenten und eine ausgeprägte Resilienz-Strategie. Letztere ist besonders wichtig, um nachhaltig Freude am Recruiting zu empfinden.

Die schönste Methode, sich nach anstrengenden Projekten zu erholen, ist und bleibt aber natürlich der Genuss des Erfolgs. Denn bei der Besetzung einer Position mit einer/m Traumkandidat:in werden eine Menge Endorphine ausgeschüttet…. und das ist so ein bisschen wie das erste Date. ????

Bildquelle: Brigitte

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